Ziergarten: Der Sommer wird heiß

Knollen-Begonien

Einleitung

Mai 2018 Haben Sie Lust auf etwas Abwechslung? Auf exotische ­Tropenatmosphäre mit riesigen Blüten in sprühenden Farben? Dann liegen Sie mit diesen ziemlich unkomplizierten, aber extravaganten Prachtstücken genau richtig!

Heiße Farben, wie leuchtendes Rot, freches Pink, flammendes Orange und sonniges Gelb, kommen hierzulande in den Gärten hauptsächlich im Frühling und im Herbst vor. Klar: Diese Töne können laut und schrill wirken. Deshalb gelten große „heiße Rabatten“ zwar als Meisterstücke der Beet­planung. Doch so berühmte Vorbilder, wie die im Garten von Hidcote Manor im englischen Gloucestershire, stehen eher nicht direkt im Blickfeld von Haus und Terrasse. Im kleinen Garten setzt man diese Farben folglich nur sparsam ein, und erzielt dennoch eine belebende Wirkung. Entscheiden Sie sich dann noch für Luxusblüten im Tropen-Look, wird Ihr Sommer zumindest gefühlt heiß – egal was das Wetter macht.

Indisches Blumenrohr (Canna) nach oben

Eine Pflanze des Indischen Blumenrohrs genügt für pralles Tropenflair.

Ein Exemplar dieser imposanten, riesenblättrigen Rhizompflanze reicht eigentlich schon aus, um einem allzu brav geratenen Beet etwas Pfeffer zu verleihen. Manche Sorten werden bis zwei Meter hoch, es gibt aber auch Zwerge mit 50 bis 60 cm Höhe, die dann in großen Kübeln auf der Terrasse für Bahamastimmung sorgen. Das Indische ­Blumenrohr stammt nämlich aus Südamerika und der vorgelagerten Inselgruppe, genannt West-Indien – der Columbus-Irrtum. Das stolze Gewächs wird ab März, teils schon früher angetrieben, damit es nach der Pflanzung im Mai schon die ersten Blütenknospen öffnet. Sie können die Überdauerungsorgane (Knollen) auch im Mai direkt in ein vollsonniges Beet setzen, und sich erst einmal an den dekorativen Blättern freuen. Im Spätsommer, wenn viele Sommerblumen so langsam müde werden, legt das Blumenrohr erst richtig los und bekennt mindestens bis zum Oktober richtig Farbe. Soll es schneller gehen, greifen Sie im Fachhandel zu vorgezogenen Pflanzen.

Montbretie (Crocosmia) nach oben

Grazile Blütensterne in satten Farben: Elegante Montbretien.

Aus Südafrika stammen die mit den Gladiolen eng verwandten Montbretien. Sie sind nur bedingt frosthart. Im milden Klima pflanzen Sie ihre Rhizome daher etwas tiefer und bedecken die Stelle über den Winter mit einer dicken Mulchschicht aus Laub oder Stroh. Sicherer ist, die Rhizome alljährlich wie Dahlienknollen auszugraben und frostfrei zu überwintern. Lassen Sie die Rhizome vor der Pflanzung eine Nacht in lauem Wasser vorquellen. Ab Mai dürfen sie – am besten in kleinen Gruppen – ins Beet, wobei sie sonnige bis leicht schattige Stellen mit gut durchlässigem, humosem Boden bevorzugen. Das straffe schwertförmige Laub trägt bald zur Struktur der Pflanzung bei, bis sich im Juli/August die malerisch bogenförmigen Blütenstände dazugesellen. Je nach Sorte werden Montbretien 60 und 80, gelegentlich bis 100 cm hoch. Auch bei dieser Art gibt es die Möglichkeit, statt Knollen bereits vorgezogene Pflanzen im Topf zu kaufen.

Gladiole (Gladiolus) nach oben

Energie am Wegesrand: Gladiolen stehen für Besucher Spalier.

In diesen Wochen kommen außerdem die Knollen der Gladiolen in die Erde, die am liebsten vollsonnig, geschützt und auf gut durchlässigen, aber frischen, nährstoffreichen Böden stehen. Die Ahnen unserer heutigen, großblütigen Züchtungen stammen aus Südafrika. Und wie sie dastehen: stolz, aufrecht, wie Gartenfackeln! Ihr Vorteil: Sie machen sich ganz schön schmal. Ende April, Anfang Mai setzen Sie die Knollen in kleinen Gruppen mit 10 bis 20 cm Abstand voneinander ein, je nach Wuchshöhe. Diese variiert nach Sorten zwischen 50 und 150 cm. Leider sind manche darunter etwas standschwach und benötigen dementsprechend Stützstäbe. Die Blütenknospen öffnen sich acht bis zehn Wochen nach der Pflanzung. Es sei denn, Sie kaufen bereits blühende, vorgezogene Gladiolen. Alle brauchen viel Wasser und viele Nährstoffe. Die Knollen überwintern frostfrei.

Knollen-Begonie (Begonia x tuberhybrida) nach oben

Unermüdliche Blüher für Schattenbereiche: Knollen-Begonien

Von allen hier genannten exotischen Pflanzen, deren Ahnen aus Südamerika stammen, dürfte die Knollen-Begonie am bekanntesten sein. Das hat sie sicher ihrer enormen Blühwilligkeit im Schattenbereich zu verdanken. Im Balkonkasten macht sie eine ebenso farbenfrohe Figur wie im Beet. Die meisten Hobbygärtner entsorgen die ausdauernd blühenden Gewächse im Herbst und kaufen im Frühling neue. Sie können die Knollen genauso gut überwintern und im Folgejahr wieder antreiben und auspflanzen. Möchte man im Sommer eine reiche Blüte haben, sollte man damit bereits im Februar anfangen. Halten Sie sich dieses Jahr also besser an vor­gezogene Ware vom Gärtner. Mit dem ersten Frost graben Sie die Pflanzen aus, lösen die Knollen vorsichtig heraus und setzen sie nach der Überwinterung wieder ins Freie.

Tipps für Rhizom- und Knollenpflanzen nach oben

Halten Sie in Beet und Kübel (erstes Bild) die Pflanzabstände ein, die auf der Packung stehen. Bereits blühende Exoten können Sie auch ins Beet setzen. Für Gefäßkultur verwenden Sie einen Topf der eine Nummer größer ist, als der Verkaufscontainer, und hochwertige Blumenerde.

Halten Sie in Beet und Kübel die Pflanzabstände ein, die auf der Packung stehen.
In Torf oder Sand bei 5-10°C überwintern.

Für die Überwinterung wird empfohlen, die Rhizome und Knollen vorsichtig von Erde zu befreien und die oberirdischen Teile abzuschneiden. In Torf oder Sand bei 5–10 °C lagern. Manche schneiden aber auch einfach die Triebe ab, überwintern die Rhizome bzw. Knollen im Topf und holen die Teile erst zum Treiben im Frühling aus der alten Erde heraus.

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