Küchengarten: Feldsalat für die Herbsternte

Einleitung

August 2020 Die aromatischen Blätter des Feldsalats harmonieren perfekt mit Pilzen, Nüssen und Orangen oder Roter Bete. Der Anbau gelingt leicht – auch im Hochbeet oder im Balkonkasten. Ab jetzt ist Aussaatzeit.

Die Sorte ‘Granon’ weist schöne Blattrosetten auf.

Der frostharte Feldsalat (Valerianella locusta) ist ursprünglich ein Ackerwildkraut und eines von wenigen Gemüsen, die in Deutschland heimisch sind. Er wächst mit seinen dichten Blattrosetten als Unterwuchs auf Weinbergen und auf mageren, naturbelassenen Böden. Mit etwas Glück kann man ihn als Wildgemüse sammeln. Daher ist er auch weitläufig als „Ackersalat“ oder „Rapunzel“ bekannt.

Mittlerweile zählt Feldsalat zu den Feingemüsen, auf die kaum ein renommierter Koch verzichten möchte. Das Putzen und Waschen der zarten, dunkelgrünen Blattrosetten ist zwar mit etwas Aufwand verbunden, denn sie sind oft sehr sandig und die feinen Wurzeln müssen abgeschnitten werden. Doch das herrlich nussige Aroma der adrett angeordneten, knackig-knusprigen Blattrosetten macht diesen kleinen Nachteil wett. Mit angebratenem Speck und Pilzen, mit Orangen, Walnüssen und Ziegenkäse zu einem winterlichen Salat angemacht oder mit Preiselbeeren zu Wildgerichten serviert, werden die 5 bis 7 cm langen Blättchen zum kulinarischen Ereignis. Die zarten Blättchen enthalten wertvolle Mineralien, Ballaststoffe, Proteine, Spurenelemente wie Eisen und Magnesium, außerdem die Vitamine A, B1, B2, B6, E und besonders viel Vitamin C.

So klappt der Anbau nach oben

An sonniger oder halbschattiger Stelle gedeiht Feldsalat im Freien, im Frühbeet, im kalten oder schwach beheizten Gewächshaus, sogar im Balkonkasten weitgehend problemlos und liefert in den Herbstmonaten und den Winter hindurch ständig frisches Salatgemüse. Er wächst auf allen feuchten Gartenböden, besonders gut aber dort, wo sie etwas Lehm und damit auch Kalk enthalten. Das anspruchslose Gemüse braucht keine extra Düngung. Es ist mit Kompost (2 bis 4 Liter/m2) und den wenigen Nährstoffen zufrieden, die noch aus den vorherigen Gemüsekulturen im Beet zur Verfügung stehen.

Gewöhnlich beginnt die Feldsalat-Saison mit der Aussaat im August, so dass die Rosetten von Oktober bis Dezember geerntet werden können. Sät man im Freien erst Mitte September, fällt die Ernte dagegen ins nächste Frühjahr (März bis April). Im ungeheizten Gewächshaus können Sie auch noch im September säen und bis Weihnachten ernten. Aussaaten unter Glas im Oktober reifen erst im Frühjahr.

Die Pflanzen gedeihen gut auf lehmigen, feuchten Böden.
Ab Oktober kann geerntet werden.

Säen Sie den feinen Samen dünn verteilt und nicht tiefer als 1 cm in Reihen von 10 bis 15 cm Abstand aus. Bedecken Sie das Saatgut nur leicht mit etwas Erde und drücken Sie es gut an, damit die Samen Bodenanschluss haben. Gründlich angießen und in der langen Keimzeit von etwa drei Wochen nie austrocknen lassen. Gut bewährt hat sich auch die Aussaat in Topfplatten (5 bis 6 Körner/Topf). Samt Ballen können Sie die Töpfchen auspflanzen, zum Beispiel im Gewächshaus, sobald Tomaten und Gurken den Platz geräumt haben. Vorgezogene Setzlinge halten auch manche Gärtnereien oder Gartencenter bereit. Wollen Sie den Feldsalat im Freien überwintern, sollten Sie in extremen Lagen durch eine Abdeckung mit Vlies für Schutz sorgen.

Verschiedene Sorten nach oben

Eine beliebte Sorte ist ‘Jade’.
Gut frostverträglich zeigt sich ‘Verte de Cambrai’.

Wilder Feldsalat beginnt Anfang April mit hellblauen Blüten zu schossen und wird damit ungenießbar. Noch bis vor wenigen Jahren galt Feldsalat deshalb als reines Herbst- und Wintergemüse. Das hat sich mit der Züchtung spät schossender Sorten wie ‘Favor’, ‘Gala’, ‘Medaillon’, ‘Jade’, ‘Granon’ oder auch ‘Vit’ (für den Anbau im Gewächshaus) grundlegend geändert. Abhängig von der Sorte kann nun auch im Sommer und damit rund ums Jahr geerntet werden. Gut frostbeständig sind die bekannten älteren Sorten ‘Dunkelgrüner Vollherziger’ und ‘Verte de Cambrai’, die sich nur für den Herbstanbau eignen. Viele Sorten gibt es auch als Bio-Samen, zum Beispiel ‘Baron’, ‘Etampes’. Für den Anbau im Gewächshaus sind vor allem Sorten zu empfehlen, die eine hohe Toleranz gegen den Falschen Mehltau aufweisen, wie ‘Favor’, ‘Jade’, ‘Medaillon’, ‘Gala’, ‘Vit’ und ‘Elan’. Sie werden von der im feuchtwarmen Klima des Gewächshauses häufig auftretenden Pilzkrankheit nur selten befallen.

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