Grüne Tipps: Grüne Tipps im August 2022

Einleitung

August 2022 Zu keiner anderen Zeit kann Ihr Erntekorb so abwechslungsreich gefüllt sein, wie in diesem Monat. Vorausgesetzt, Sie lieben die Vielfalt auf den Gemüsebeeten und im Obstgarten. Und auch sonst ist nun allerhand im Garten zu tun.

Zierpflanzen teilen und umpflanzen nach oben

Die kugelförmigen Blüten der Kugeldistel sind bei Insekten eine beliebte Nahrungsquelle und als Trockenblume ausgesprochen dekorativ.

Wenn die Sommerhitze vorüber ist und Stauden ihre Blütezeit bereits abgeschlossen haben, können Sie mit dem Teilen und Umpflanzen beginnen. Rosen, Ziersträucher und einige Zwiebelblumen wie Herbstzeitlose (Colchicum), herbstblühende Krokusse und Lilien können ebenfalls gepflanzt werden.

Eine sehr attraktive und vielfältige Gattung sind Lilien, von denen es etwa 100 Arten gibt, die sich oft noch in zahlreiche Sorten gliedern. Lilien gedeihen in allen humusreichen, mäßig feuchten aber gut drainierten Böden. Je nach Art wollen sie in voller Sonne oder im Halbschatten stehen. Der Wurzelbereich sollte beschattet sein, entweder durch die Nachbarschaft von Stauden oder durch eine Humusauflage.

Rund um den Rasen nach oben

Falls der Rasen ein Opfer der Trockenheit geworden ist und sich noch nicht erholt hat, sollte jetzt mit seiner Wiederbelebung begonnen werden. Die morgendliche Taubildung und die gemäßigten Temperaturen im August bieten ideale Bedingungen.

Die Regeneration des perfekten Zierrasens erfordert Mühe: Zuerst werden die Unkräuter entfernt, dann der verbliebene Rasen auf kurze Länge gemäht und vertikutiert. Anschließend streuen Sie einen speziellen Herbst-Rasendünger, der viel Kalium und wenig Stickstoff enthält, säen die gewünschte Grasmischung ein und halten die Fläche feucht. Wenn das Gras aufgelaufen und gut eingewurzelt ist, können Sie wie gewohnt mähen.

Bei einem Gebrauchsrasen, in dem auch Kräuter wachsen dürfen, geschieht die Erneuerung fast von selbst: Nach einer Regenperiode wird gemäht, zur Stärkung der Gräser gedüngt und dann abgewartet. Der Rasen regeneriert sich aus den Wurzeln und durch die vorhandenen Samen.

Wilde Blumen nach oben

Lieben Sie Überraschungen und möchten Sie in einem Teil des Gartens der Natur mehr Gestaltungsspielraum überlassen, dann sind Fingerhut (Digitalis), Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis) Königskerze (Verbascum), Nachtviole (Hesperis matronalis) und Stockrose (Alcea rosea) ideale Partner. Sie sind anspruchslos, blühen über einen langen Zeitraum und säen sich immer wieder selbst aus. Den Ausbreitungsdrang können Sie regulieren, indem Sie die Fruchtstände vor der Samenreife abschneiden. Diese Wildblumen gehören zu den „Zweijährigen Pflanzen“, die im Jahr der Aussaat eine Blattrosette bilden, aus der sich im zweiten Jahr der Blütenstand schiebt.

Pflanzen im Kübel nach oben

Die Sonnenblume ist das stolze Abbild unseres Himmelskörpers.

Noch sind Geranien (Pelargonium), Fuchsien, Wandelröschen (Lantana camara) und die vielen anderen Kübelpflanzen gern gesehene Schmuckstücke. Aber wohin mit den großen Pflanzen im Winter? Wenn Sie jetzt Stecklinge abnehmen und zu Jungpflanzen heranziehen, können Sie im Winterquartier viel Platz sparen.

Schneiden Sie mit einem scharfen Messer von gesunden Mutterpflanzen möglichst blütenfreie Triebspitzen mit einer Länge von drei bis vier Blattpaaren. Setzen Sie dabei das Messer dicht unterhalb eines Blattes an. Um Fäulnis vorzubeugen, zupfen Sie bei kleinblättrigen Stecklingen das untere Blattpaar und bei Geranien die unteren zwei Nebenblätter ab. Vorhandene Blütenknospen und Blüten müssen ebenfalls verschwinden. Stecken Sie die Stecklinge einzeln in ausgewaschene und mit Aussaaterde gefüllte Gefäße. Nach dem Angießen schützt eine übergestülpte durchsichtige Plastiktüte vor dem Austrocknen.

Bei einigen Kübelpflanzen schlagen Stecklinge sogar in einem mit Wasser gefülltem Glas Wurzeln. Diese Art der Vermehrung macht so gut wie keine Arbeit und ermöglicht, den spannenden Prozess der Wurzelbildung zu beobachten.

Strohblumen trocknen nach oben

Wenn Sie ein Stück Sommer mit in den Winter nehmen wollen, ist es Zeit zum Schneiden von Trockenblumen. Die Schnittreife ist von der Blütenentwicklung abhängig. Sobald sich die erste Blüte öffnet sind Kugeldistel (Echinops banaticus), Mannstreu (Eryngium alpinum), Sonnenflügel (Helipterum spec.), Kugelamarant (Gomphrena globosa) und Strohblume (Xerochrysum bracteatum) schnittreif. Das Öffnen aller Blüten müssen Sie bei Garten-Lavendel (Lavendula angustifolia), Lampionstaude (Physalis alkegengi), Meerlavendel (Limonium sinuatum) und Schleierkraut (Gypsophila spec.) abwarten. Die geschnittenen Blumen werden in kleine Bündel aufgeteilt und kopfüber an einem luftigen, schattigen Ort zum Trocknen aufgehängt.

Hecken schneiden nach oben

Feldahorn, Liguster, Hainbuche und andere starkwüchsige Laubholzhecken können noch einmal in Form geschnitten werden. Es ist gut, wenn Sie das bis September erledigen, damit die Schnittstellen vor dem Winter verheilt sind.

Rund um Obst und Beeren nach oben

Damit die Äpfel der frühen Sorten noch viel Sonne abbekommen und schön ausfärben, sollten die unmittelbar Schatten werfenden Blätter und Zweige entfernt werden.

Gleich nach der Ernte verträgt Steinobst das Auslichten der Baumkrone am besten. Die noch vollständige Belaubung hilft die Schnittwunden schnell zu verschließen.

An einem Walnussbaum gibt es nur selten etwas zu schneiden. Wenn doch, dann sollte es in den kommenden Wochen geschehen, wenn der Baum nicht zum „Bluten“ neigt.

Lichten Sie Kiwis aus und schneiden die langen fruchttragenden sowie die fruchtlosen Ruten auf etwa 50 cm Länge zurück. Die jetzt fruchtlosen Ruten werden dann im nächsten Jahr an der Basis Blüten tragen.

Schneiden Sie die abgetragenen Ruten der Sommerhimbeeren dicht über dem Boden ab, damit sich die Jungtriebe frei entfalten können. Auch von den Stachelbeersträuchern sollten zur Eindämmung der Infektion, die von Mehltau befallenen Triebe entfernt werden.

Die Ruten der Weinbeeren werden 30 bis 40 cm hinter der letzten Traube abgeschnitten, damit die Assimilate den Früchten zugute kommen. Zu kurze und zu dicht stehende Triebe, überzählige Trauben (eine je Rute ist in der Regel genug) und die Laubblätter, die die Trauben beschatten kommen ganz weg.

Durch Fallobst können Schädlinge und Pflanzenkrankheiten übertragen werden. Deshalb sollte es öfter aufgelesen und entsorgt werden.

Wildobst ist eine starke Bereicherung in der Obstküche. Es eignet sich hervorragend zur Herstellung von Gelees, Marmeladen und Säften.

Die Hagebutten der Hundsrose (Rosa canina) und der Apfel- oder Kartoffelrose (R. rugosa) gelten als besonders wertvoll, weil sie viel Vitamin C enthalten. Aber auch die Früchte der Kornelkirsche (Cornus mas), Zierquitte (Chaenomelis japonica) und des Sanddorns (Hippophaea rhamnoides) sind reich an Vitamin C. Weitere Beispiele von begehrtem Wildobst sind die Felsenbirne (Amelanchier ovalis), Schwarze Apfelbeere (Aronia melanocarpa) und Schwarzer Holunder (Sambucus nigra), dessen Früchte nur gekocht genießbar sind. Verarbeiten Sie die Früchte möglichst bald nach der Ernte, weil die wertvollen Inhaltsstoffe schnell abgebaut werden.

Gemüse pflanzen und säen nach oben

Es gibt viel zu ernten. Hier sind es Buschbohnen der Sorte ‘Golddukat’.

Im Gemüsebeet ist für Grünkohl Anfang August der letzte Pflanztermin. Etwas später können noch Chinakohl, Kopf-, Eisberg- und Romanasalat, Kohlrabi, Radicchio, Winterendivien und Winterwirsing gesetzt werden.

In der ersten Augustwoche sind noch Aussaaten von Chinakohl, Herbstrüben (Brassica rapa), Pak-Choi, Lauchzwiebeln, Mangold, Spinat, Pflück- und Romanasalat möglich. Für Feldsalat, Radies, Rettich und die überwinternden Gemüsearten ist bis Ende des Monats Zeit.

Knackige Salate lassen sich auch im Spätherbst und Winter kultivieren. Gefahr droht nicht so sehr durch Kälte, sondern durch anhaltende Nässe auf den Blättern. Ein gut gelüftetes Gewächshaus oder Frühbeet ist für den Anbau von Winter-Kopfsalat, grünem Batavia-Salat, Lollo rosso, Lollo bionda und Eichblatt-Salat geeignet. Experimentieren Sie mit verschiedenen Sorten, um eigene, den örtlichen Gegebenheiten entsprechende Erfahrungen zu sammeln. Empfehlenswert ist die Anzucht von Jungpflanzen. Wenn Sie die Samen jetzt einzeln in Multitopfplatten oder kleine Töpfe aussäen, können Sie in etwa vier Wochen Setzlinge mit festem Wurzelballen pflanzen.

Kürbispflanzen sind wetterfühlig. Folgt auf eine Phase kühler, regnerischer Witterung eine anhaltende Schönwetterlage mit hohen Temperaturen, dann kann das zu Stress führen. Die Folge wäre eine schmale Ernte, denn es würden deutlich mehr männliche als weiblicher Blüten gebildet werden. Die Stresssituation kann durch eine ausreichende Wasserversorgung während der Hitzewelle vermieden werden.

Eine beliebte Kohlart ist Wirsing. Besonders zart sind die jungen im Sommer geernteten Köpfe. Wenn Sie nach dem Schnitt den Strunk stehenlassen, bilden sich an den ehemaligen Blattansätzen neue Miniköpfe.

Am Ende des Sommers reduzieren die meisten Pflanzen ihre Nährstoffaufnahme. Sie stellen das vegetative Wachstum ein und bereiten sich auf den Winter vor. Nicht so Herbst- und Wintergemüse wie Grün-, Rosen- und Kopfkohl, Möhren, Pastinaken, Porree, Rote Bete und Sellerie. Das will noch wachsen und wird in den nächsten Wochen stark an Gewicht zulegen. Deshalb ist jetzt alles, was das Wachstum fördert, willkommen. Beispielsweise eine Düngung aus Komposterde und schnell wirkendem Volldünger, wässern bei anhaltender Trockenheit und Bodenpflege. Entweder lockern Sie die Bodenkrume öfter mit der Hacke (daher die Bezeichnung „Hackfrüchte“) oder Sie mulchen zwischen den Pflanzreihen.

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