Gartenschätze: Unter Palmen

Einleitung

Dezember 2021 ... auf dem Sofa. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich das grüne Urlaubsparadies nach Hause holen können.

Kentiapalmen pflanzt man meist zu mehreren in einen Topf – so wirken sie üppiger. Wer genug Platz hat, stellt verschieden hohe in einer Gruppe auf.
Livistonie, Fischschwanz- oder Steckenpalme sorgen für eine dschungelartige Atmosphäre.
Frischer Wind zieht mit den frischgrünen Goldfruchtpalmen ein. Die Pflanze wird in allen Größen und meist als Tuff angeboten.
Kombinieren Sie zu den Palmen (hier die Fischschwanzpalme) auch gerne Hängepflanzen, wie Efeu.

Ursprünglich wachsen Palmen in tropischen oder subtropischen Wäldern oder säumen feine Sandstrände in warmen Gefilden. Ihre Blätter sitzen fast immer an einem unverzweigten Stamm, das ist ein typisches Merkmal. Je nach Blätterform unterteilt man sie in zwei Gruppen: Fächerpalmen und Fiederpalmen. Bei ersteren sitzt jedes Blatt an einem kräftigen Stiel, die Wedel sind flach ausgebreitet, kreisrund und vom Rand her eingeschnitten. Fiederpalmen haben dagegen lang gestreckte Wedel mit Fiederblättchen, die sich links und rechts entlang der Hauptrippe aufreihen. Im Jugendstadium bleiben die Blätter übrigens immer ungeteilt.

Ein paar Arten stellen wir Ihnen hier vor. Generell gilt: Je größer und üppiger die Blätter ausfallen, umso mehr erfüllen Palmengewächse das Zimmer und bestimmen die Wohnatmosphäre. Da gibt es hochwachsende Arten wie die Steckenpalme, die zwei Meter Höhe erreichen und auch gut als lebendige Raumteiler eingesetzt werden können. Kleinbleibende Arten wie die Bergpalme, deren Wedel bis 60 cm lang werden, sind dagegen weniger raumeinnehmend und setzen zum Beispiel auf der Fensterbank exotische Blickpunkte. Übertöpfe und Accessoires in natürlichen Farben und Materialien erzeugen ein harmonisches Bild. Aber nicht nur optisch sind Palmen eine Wohltat, sie sorgen als lebendige Lufterfrischer auch für gutes Raumklima – je mehr Blattmasse, umso besser die Wirkung.

So fühlen sich Palmen wohl nach oben

Je nachdem in welcher natürlichen Umgebung die Palmen wachsen, variieren ihre Ansprüche. Die meisten mögen einen hellen Standort, vertragen aber nicht unbedingt direkte Sonneneinstrahlung. Fast alle müssen gleichmäßig feucht gehalten werden. Durch die große Blattmasse verdunsten die Pflanzen viel. Trocknet der Ballen häufig über mehrere Tage aus, dann leiden die Palmen. Regelmäßiges Gießen ist also wichtig, jedoch nicht in das Herz der Palme, aus dem die Blätter herauswachsen. Das soll trocken bleiben, damit sich keine Fäulnis bildet. Manche Arten mögen es, wenn sie regelmäßig mit weichem Wasser eingesprüht werden. Als Erde verwenden Sie am besten ein spezielles Grünpflanzen- oder Palmensubstrat mit einem hohen Anteil an mineralischen Ausgangsstoffen. Häufig enthalten diese auch bereits einen Langzeitdünger für einen guten Start.

Majestätische Fächerpalmen nach oben

Die Livingstonpalme (Livistona australis, L. chinensis, L. rotundifolia) zählt mit ihren großen, dunkelgrünen, fächerförmigen, perfekt geformten Blättern zu den elegantesten Zimmerpalmen. Die Blätter stehen in dichten Schöpfen meist steif nach oben, die Enden hängen bogig über. Dadurch, dass die Pflanze ständig neue Blätter bildet, die mit zunächst eingerollten Blattwedeln aus dem Herzen der Palme entspringen, sieht die Livistonie stets frischgrün und lebendig aus. Ausgewachsen kann die Livistonie bis zu zwei Meter erreichen und ist eine attraktive Pflanze für große Räume, Eingangshallen oder Wintergärten. Ursprünglich ist sie in tropischen und subtropischen Regenwäldern in Südostasien, Australien und Ostafrika zuhause. Deshalb mag sie einen hellen bis sonnigen Platz und steht im Sommer auch gerne draußen an einem geschützten Platz. Achtung Verletzungsgefahr: Die Blattstiele sind scharf gezähnt.

Bei der Steckenpalme (Rhapis excelsa) entspringen die Blätter, die wie fingerförmige Fächer aussehen, nicht aus einem zentralen Stamm, sondern aus mehreren kleinen. Dadurch wirkt sie kräftig – sie ist auch robust – und ihr Wuchs erinnert entfernt an Bambus. Mit der bis zwei Meter hohen, pflegeleichten Palme können Sie asiatisches Flair verbreiten. Die dunkelgrünen, glänzenden Blätter laufen spitz zu und erreichen eine Länge von 15 bis 30 cm. Die Steckenpalme stammt ursprünglich aus den feuchten Bergwäldern Chinas. Die bei uns erhältlichen Exemplare sind eine Kulturform, die in der Wildnis so nicht vorkommt. Die Niedere Steckenpalme (Rhapis humilis) bleibt mit ein Meter Höhe kleiner und zierlicher. Stellen Sie die Palme an einen hellen oder halbschattigen Platz ohne direkte Sonne und ohne Zugluft. Im Sommer ist ein Zimmer mit normaler Raumtemperatur oder ein halbschattiger Platz im Freien das Richtige, im Winter darf sie gern kühl bei 5 bis 10 °C stehen.

Beliebte Fiederpalmen nach oben

Eine der begehrtesten Zimmerpalmen ist die Kentiapalme (Howea), denn sie ist einfach zu handhaben. Die spitz zulaufenden frischgrünen Blätter fächern sich in verschiedenen Höhen auf. Die paradiesische Lord Howe Insel in der Nähe von Australien ist übrigens der einzige Ort, an dem die Kentiapalme ursprünglich gewachsen ist. Im Handel sind meist zwei Arten verfügbar: Howea forsteriana, bei der sich die Blätter seitlich abspreizen und die schneller und mehr in die Breite wächst als Howea belmoreana, bei der die Wedel steil nach oben stehen und leicht überhängen. Die Palme steht im Zimmer gern ganzjährig hell ohne direkte Sonne, verträgt aber auch halbschattige Orte. Waschen Sie mindestens zweimal im Jahr die vertaubten Wedel mit klarem, lauwarmem Wasser ab – dann kann die Pflanze wieder besser „atmen“.

Die Goldfruchtpalme (Dypsis lutescens, ehemals Chrysalidocarpus) besitzt schilfähnliche Stiele mit hellgrünen, schmalen, spitz zulaufenden, gefiederten Blättern. Die imposante Erscheinung zählt zu den Pflanzen mit der besten luftreinigenden Wirkung. Ursprünglich kommt sie aus den feuchten Tropengebieten Madagaskars, mag also eine hohe Luftfeuchte. Am besten regelmäßig besprühen und hell stellen (ohne direkte Sonne). Außerdem möchte sie es ganzjährig warm (nie unter 16 °C). Die Goldfruchtpalme, auch Arecapalme genannt, bildet Ausläufer und kann durch Teilen vermehrt werden.

Die Zwergdattelpalme (Phoenix roebelenii) zeigt weiche, dunkelgrüne, überhängende Wedel an einem niedrigen, schlanken Stamm. Die aus Laos und Indochina stammende Pflanze mag einen ganzjährig warmen, sonnigen Platz und wird auch im Alter kaum höher als 1,5 bis 2 m. Auch die Zwergpalme sollten Sie öfters einsprühen. Weitere Verwandte sind die Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis) mit ledrigen, dunkelgrünen Wedeln und die Echte Dattelpalme (Phoenix dactylifera) mit graugrünen, steifen Wedeln. Diese beiden eignen sich aber nur als Jungpflanzen fürs Zimmer, da sie schnell groß werden. Dann brauchen sie einen Platz im kühlen Wintergarten und stehen im Sommer gern als Kübelpflanzen draußen auf der Terrasse.

Die dunkelgrünen, ungewöhnlichen gefiederten Blätter in dreieckiger Form stechen bei der Fischschwanzpalme (Caryota mitis) sofort ins Auge. Die Ähnlichkeit der Blätter mit einem Fischschwanz brachte ihr den Namen ein. Die Zweige entspringen mehreren kleineren Stämmen und verleihen der Palme ein eher buschiges Aussehen. Ursprünglich wächst sie in Asien, Nordaustralien sowie auf Inseln im Pazifischen Ozean. Bei uns erreicht sie eine Höhe von 100 bis 160 cm und mag es hell (keine pralle Sonne), warm (optimal sind 22 bis 25 °C) und luftfeucht. Besonders gut gedeiht die Palme in feuchtwarmen Wintergärten, Gewächshäusern oder vor großen, geschlossenen Blumenfenstern. Im Zimmer sollte sie täglich besprüht werden. Die Fischschwanzpalme bildet Ausläufer, die man abtrennen und zur Vermehrung nutzen kann.

Nur inoffiziell eine Palme nach oben

Diese Arten gehören zwar nicht zur Gruppe der Palmen, passen durch ihren Wuchs und ihr Aussehen aber perfekt dazu:

Verschiedene Formen, eine Farbfamilie: Übertöpfe in Erdfarben, hier in Kombi­nation mit Yuccapalmen, erzeugen ein natürliches Flair.

Die Yuccapalme (Yucca elephantipes), auch Palmlilie genannt, kennt wahrscheinlich jeder. Sie ist robust und sehr pflegeleicht und deshalb ein Dauerbrenner in Wohnungen und Büros. An einem dicken, straff aufrecht wachsenden Stamm sitzen lockere Blattschöpfe aus 50 bis 100 cm langen, ledrigen schwertförmigen Blättern. An einem sehr hellen, sonnigen Ort im Haus wird sie bis 200 cm hoch. Zu groß gewordene Exemplare können Sie an einer beliebigen Stelle am Stamm einkürzen. Das wirkt brachial, aber keine Sorge, die Pflanze treibt dann wieder aus.

Der Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata) ist eine auffällige Pflanze mit einem wuscheligem Blattschopf aus riemenartigen, graugrünen Blättern, die rosettenartig an der Spitze eines verdickten Stammes entspringen. Die Pflanze stammt aus trockenen Regionen in Mexiko. Da sie im Stamm Wasser speichern kann, versorgt sie sich damit am Naturstandort relativ gut selbst. Auch in Zimmerkultur muss der Elefantenfuß nur wenig gewässert werden. Stellen Sie ihn an einen sonnigen, warmen Platz, im Winter gerne kühler bei etwa 10 bis 12 °C (je heller, umso wärmer).

Sehr dekorativ: Der kurze Stamm des Palmfarns erinnert an eine Ananas.

Aus einem kurzen, dicken Stamm wachsen beim Palmfarn (Cycas revoluta) bis zu zwei Meter lange, gefiederte, starre Wedel mit spitz zulaufenden Wedeln. Er wächst sehr langsam und bildet alle ein bis zwei Jahre einen neuen Blattkranz. Die Blätter sind dunkelgrün und ledrig. Stellen Sie den Palmfarn an einen hellen bis halbschattigen Standort ohne direkte Sonne, im Sommer warm, im Winter kühl (14 bis 18 °C). Vorsicht, die Pflanze ist in allen Teilen giftig.

 

 

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