Bauen: Rein ins Vergnügen!

Einleitung

Juni 2017 Wochenend und Sonnenschein - und dann mit der Familie im nächstgelegenen Schwimmbad sein! Wenn da bloß dieser Lärm und das lautstarke Gewusel nicht wären. Ganz zu schweigen vom augenreizenden Chlor. Viele Gartenbesitzer träumen daher vom Wasserspaß auf dem eigenen Grundstück. Ob Swimmingpool, Schwimmteich oder Naturpool ist eine Frage des Geschmacks - und des Pflegeaufwands.

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So mancher erfüllt sich diesen Traum, auch wenn er nur 100 bis 200 m2 hinterm Haus zur Verfügung hat. Da wird dann einfach ein Großteil bzw. gar der ganze ­Garten unter Wasser gesetzt. Falls das nicht ganz Ihre Sache sein sollte: Es gibt heute eine Reihe handlichere Lösungen. Logisch: Je kleiner das Becken, desto eher hat es den ­Charakter einer großen "Badewanne", in der man kaum sportlich schwimmen kann. Den meisten Grundstückseignern reicht jedoch die Möglichkeit, sich zu erfrischen, völlig aus.

Swimmingpool Oder Schwimmteich? nach oben

Wer nicht gleich mauern (lassen) möchte: Poolbecken sind in allen möglichen Formen und Größen zum Aufstellen oder Einlassen in die Erde zu haben. So lässt sich das Passende für jeden Garten finden. Sowohl bei den günstigen als auch bei den Luxusvarianten mit Abdeckung wird das Wasser mit Chemie und Filtertechnik desinfiziert bzw. gereinigt.

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Den Winter über müssen die Becken zudem leer sein, um Frostschäden zu vermeiden. Kein schöner Anblick! Nicht nur deshalb entscheiden sich immer mehr Gartenbesitzer für einen Schwimmteich: Er fügt sich harmonisch in seine Umgebung ein 3, 4 und macht auch im Winter etwas her.

Der Unterschied zum Pool: Neben der tiefen Zone zum Schwimmen gibt es einen Regenerationsbereich zur Reinigung des Wassers. Das übernehmen Pflanzen, die Nährstoffe aufnehmen und somit Algenwachstum entgegenwirken. ­Außerdem verbessern sie den Gas­austausch zwischen Luft und Wasser und verhindern die Entstehung von Faulgasen.

Der Schwimmteich als Ökosystem nach oben

Wasserpflanzen bringen ihre natürliche Reinigungskraft mit - und sie bieten auch über den Winter eine reizvolle Optik.

Wie man es von naturnahen Zierteichen her kennt, haben Schwimmteiche eine Sumpfzone mit Arten wie Wasserminze und Iris, eine Flachwasserzone mit Kalmus, Binsen und schwach wachsenden Rohrkolben-Arten sowie eine Zone mit mehr als 50 cm Wassertiefe für sauerstoffspendende Unterwasser-Pflanzen wie Tausendblatt und Laichkraut.

Damit der Regenerationsbereich seine Aufgabe wirklich erfüllen kann, sollte er mindestens 50, besser 60 Prozent der gesamten Teichfläche einnehmen. Je größer das Wasser­element, desto stabiler sein biologisches Gleichgewicht. Als Mindestgröße für einen Schwimmteich empfehlen ­Experten 60 m2. Abzüglich des Regenerationsbereichs bleiben immerhin 24 bis 30 m2 zum Schwimmen.

Prinzipiell kommen professionell geplante und ausgeführte Schwimmteiche ohne Technik aus. Bei kleineren Lösungen bzw. wenn der Regenerationsbereich zugunsten der Schwimmfläche etwas kleiner ausfallen soll, kann ein Oberflächen­absauger (Skimmer) den Nährstoffeintrag durch Blätter, Pollen und dergleichen reduzieren. So oder so: Das Wasser im Schwimmteich kann schon mal etwas trüber sein. Obendrein ist das Wasser in Abhängigkeit von der Witterung kühler.

Schwimmteiche erfordern ein bisschen mehr Aufwand als ein Pool. So müssen die Pflanzen im Regenerationsbereich, je nach Wachstum, ein bis zwei Mal jährlich zurückgeschnitten und Schwebeteilchen, die sich am Teichboden absetzen, im Frühling abgesaugt werden. Wer einen Skimmer verwendet, sollte ihn regelmäßig reinigen. Das Wasser braucht für den Winter aber nicht abgelassen zu werden.

Etwas von beidem: der Naturpool nach oben

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Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Schwimmteichen entwickelten die auf diesem Gebiet spezialisierten Firmen einen weiteren Teichtyp für die sommerliche Erfrischung: den Naturpool, auch als Biopool bekannt. Dieser kann optisch wie ein Swimmingpool daherkommen 1, aber auch einem Schwimmteich ähneln 2. Der Naturpool vereint das Beste beider Varianten: Technik hält das Wasser klar und weich − und das auch bei kleiner dimensionierten Anlagen. "Das gelingt mit einem speziellen Filter, der die Nährstoffe aus dem Wasser bindet, sodass den Algen die Lebensgrundlage entzogen wird", erklärt Schwimmteich-Pionier Peter Petrich, Gründer und Geschäftsführer von Biotop Landschaftsgestaltung. Chemie ist überflüssig. Im Gegensatz zum Schwimmteich, der in der Regel mit Teichfolie ausgelegt wird, besteht der Naturpool aus einem Becken mit angrenzenden Regenerations­bereichen. Diese können unsichtbar oder sichtbar angelegt werden, mit Pflanzenbewuchs oder ohne.

Die Betriebskosten für Naturpools sind etwas günstiger als bei Swimmingpools, aber, der Technik wegen, deutlich höher als bei Schwimmteichen. Ein Poolroboter sollte täglich im Einsatz sein, um die Beckenwände zu reinigen. Etwa alle zwei Monate fällt die Säuberung des Filters an. Wie beim Schwimmteich bleibt das Wasser über die kalte Jahreszeit im Becken.

Übrigens: Wer mit seinem vorhandenen Swimmingpool bzw. Schwimmteich nicht zufrieden ist, kann das eine wie das andere ohne Weiteres in einen Naturpool umbauen lassen! Auch kleinere Optimierungen sind möglich.

Ein Naturpool passt sogar in den Reihenhausgarten.
Die angrenzenden Filterbereiche sind bepflanzt.

Selbst bauen oder bauen lassen? nach oben

Für welchen Variante Sie sich auch entscheiden: Die Planung und ganz bestimmte Bauabschnitte sollten Sie unbedingt Spezialfirmen überlassen. Die Profis richten sich ganz nach Ihren individuellen Anforderungen und haben Erfahrung damit, was funktioniert und was nicht. Die Investition macht sich auf jeden Fall bezahlt. Wer mag, kann sogar die erforderlichen Pflegearbeiten der Anlage an Firmen delegieren.

Hier können Vögel baden.
Pflanzenfilterbecken mit einem "Wasserfall".

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