Ziergarten: Duft des Lavendels

Einleitung

Juli 2018 Duft des In Südfrankreich blüht der Lavendel jetzt in voller Pracht. Steigt Ihnen nicht schon allein beim Gedanken daran der intensive Duft in die Nase? Doch Fernweh ade: Holen Sie sich ein Stück Provence nach Hause! Dankbare Sorten gibt es gerade in großer Auswahl im Fachhandel.

Lavendel angustifolia

Lavendel, soweit das Auge reicht! Wer in der Provence schon einmal Urlaub gemacht hat, dem sind die riesigen, blauvioletten Lavendel-Felder sicher noch gut im Gedächtnis geblieben. Sie erstrecken sich bis zum Horizont und erfüllen die Luft mit herrlichem Duft. Der lässt sich sogar einfangen und mitnehmen: Überall auf den Märkten der provenzalischen Dörfer und Städtchen liegen Lavendelseifen oder kleine mit Blüten gefüllte Stoffsäckchen, deren intensives Parfüm die Erinnerungen an den Urlaub zu Hause immer wieder aufleben lassen. Dasselbe Gefühl rufen Lavendelpflanzen hervor – mit Zusatzbonus: Lebende Gewächse sind nun mal am sinnlichsten. Lavendel ist äußerst pflegeleicht. Die robusten, krautigen Halbsträucher gedeihen im Beet, im Kübel auf der Terrasse oder auch im Topf oder Blumenkasten auf dem Balkon. Im Frühjahr schieben sich aus kräftigen Zweigen frische Triebe mit schmalen silbrig-grauen Blättchen hervor. Ab Juni bis in den Herbst hinein schmücken sie sich mit blauvioletten Blütenrispen, die einen unvergleichlichen Duft verströmen. Sie riechen nichts? Dann streichen Sie einmal mit der Hand über die Blütenkerzen oder Blätter und schnuppern anschließend daran. Platzieren Sie Lavendel möglichst nahe der Terrasse oder anderen Sitzplätzen im Garten. So steigt Ihnen, wenn Sie dort an einem lauen Sommerabend sitzen und ein leichtes Lüftchen weht, der intensive Lavendel-Duft sanft in die Nase, und – schwupps – fühlen Sie sich direkt wieder im Urlaub!

Vielerlei Lavendel nach oben

Den für Frankreich typischen Speick-Lavendel (Lavandula latifolia, syn. L. vera) gibt es bei uns meist als exakt geschnittene Kugeln oder halbhohe Stämmchen. Seine Blätter sind vergleichsweise groß und von herrlich edlem Silbergrau. Die blauen Blüten verströmen einen an Kampfer erinnernden Duft.

Lavandula angustifolia

Echter Lavendel (Lavandula angustifolia) kommt bei uns am häufigsten vor. Für Töpfe und niedrige Hecken gilt 'Hidcote Blue' als attraktivste Sorte, denn sie wächst kompakt, wird nur etwa 40 cm hoch, ist gut winterhart und zeichnet sich durch kräftiges dunkles Blütenblau aus.

Schopflavendel im Topf

Schopf-Lavendel (Lavandula stoechas) ist auf Elba, Sardinien und Korsika zu Hause. Viele halten ihn für die schönste der zahlreichen Lavendelspezialitäten: Seine Blütenrispen tragen am oberen Ende verlängerte, dekorative Hochblätter, die wie ein Haarschopf aus den Blütenähren herausschauen. Durch Züchtung sind neben den klassischen violetten Blüten auch rosafarbene oder weiße Sorten entstanden. Diese außergewöhnliche Art kultivieren Sie am besten auf Balkon oder Terrasse, denn in unserem Klima ist sie nicht winterhart. Ihr Wuchs eignet sich sehr gut dafür: Sie verzweigt sich stark und wächst folglich sehr kompakt.

Rosiges Traumpaar nach oben

Lavendel und Rosen

Lavendel ist ein beliebter Partner für Rosen. Seine blauen Blütenrispen bilden mit rosa, roten oder weißen Sorten traumhafte Kombinationen. Der intensive Duft soll überdies Blattläuse und andere Schädlinge abwehren. Lavendel zieht leichte, eher sandige und magere Standorte vor, während Rosen es am liebsten mittelschwer, nährstoffreich und humos um die Wurzel haben. Dass beide im Beet trotzdem zusammenpassen, liegt am Echten Lavendel: Er kommt nämlich auf weniger zu ihm passenden Böden zurecht. Pflanzen Sie ihn zudem mit etwas Abstand zur Rose ein. Dann können Sie die Königin gezielt düngen, ohne dass der Lavendel davon allzu viel abbekommt.

Ein weitere beliebte Verwendung von verdankt der Lavendel seiner Schnittverträglichkeit: Er macht sich prima als niedrige Hecke am Rand von Wegen oder als Umgrenzung von Beeten. Natürlich hat er ebenfalls einen festen Platz im Kräutergarten. Und zum Glück gibt er sich auch mit Gefäßen auf Balkonen und Terrassen zufrieden. Die Pflanze kann sich zu einem imposanten, kugeligen Halbsträuchern entwickeln. Dann sollten Sie ihr einen mindestens 20 Liter Volumen fassenden, frostharten Kübel gönnen. Stilecht für das Provence-Flair aus Terrakotta!

Die langen Blütenstiele sind wie geschaffen für Vasen, solo oder als charmante Ergänzung für Sommerblumensträuße sowie für Trockensträuße, die ihren Duft lange behalten.

Pflege und Kultur nach oben

Geben Sie Lavendel einen Platz an der Sonne. Für Kübel wählen Sie eine spezielle Kräutererde: Sie wird den Halbsträuchern am ehesten gerecht. Als mediterrane Art kommt Lavendel gut mit Trockenheit zurecht. Achten Sie dennoch darauf, dass die Erde, gerade in Töpfen, nicht komplett austrocknet.

Lavendel braucht zwar wenig Dünger, doch ganz ohne kommt er nicht aus: Dann lässt die Blühfreudigkeit nach. Eine Gabe im Frühjahr genügt, z. B. mit einem organischen Dünger.

Echter Lavendel ist gut winterhart. Höchstens bei Kahlfrösten mit eisigen Winden schützen Sie die Pflanzen im Garten vorübergehend mit etwas Nadelreisig. Speik-Lavendel gibt sich dagegen etwas empfindlicher und kommt grundsätzlich mit Winterschutz aus Reisig besser durch. Am wenigsten Frost verträgt der Schopf-Lavendel: Sie bringen ihn am besten im Topf an einem hellen Platz bei fünf bis zehn Grad über die kalte Jahreszeit.

Verlockender Duft nach oben

Lavendelduft einfangen

Beim Lavendel strömen sowohl die Blätter als auch die Blüten herb-süße Düfte aus. Sie locken damit eine Vielzahl an Schmetterlingen, Bienen und Hummeln an. Vor allem an sonnigen Tagen summt und brummt es daran um die Wette. 

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